Kennzahlen
Warum Kennzahlen und wie werden sie eingesetzt?
Jeder Analyst, Portfoliomanager oder Geschäftsführer steht oft vor der Frage: Wohin mit den vielen Informationen die die moderne Informationstechnologie (gefragt oder ungefragt) liefert? Welche Informationen sind wichtig oder unwichtig? Wie kann ich den Überblick behalten und fundiert zielführende und nachhaltige Entscheidungen treffen? Die in Kennzahlen aggregierten Basisdaten stellen eine wichtige Grundlage zur Beurteilung und Steuerung eines Unternehmens oder von Portfolien dar.
Ein durchdachtes Kennzahlenkonzept ist für eine erfolgreiche Unternehmens- oder Portfoliosteuerung unerlässlich. Kennzahlen dienen zur Positionsbestimmung und zur Ermittlung von Trends und sollten damit immer klar auch an den Prioritäten des Unternehmens ausgerichtet sein.
Hinweis: Kennzahlen werden oft auch als Key Performance Indicators (KPI’s) bezeichnet, wobei hier angemerkt werden soll, dass nicht alle relevanten Kennzahlen (z.B. physische Position) performancerelevant sein müssen.
Welche Anforderungen sollten beachtet werden?
Hinsichtlich eines effizienten Kennzahlensystems sollten einige Regeln beachtet werden. Die verwendeten Kennzahlen sollten
- unternehmensweit identisch definiert sein
- konsistent und leicht zu interpretieren sein
- im Unternehmen durchgängig in einer Ausprägung verwendet werden können
- typisch für die Branche sein
- kontinuierlich erhoben werden
- und die grundsätzlichen Anforderungen an Daten wie Genauigkeit, Vollständigkeit, Konsistenz, Plausibilität, Aktualität, Eindeutigkeit erfüllen.
Die Aufzählung ist sicher nicht komplett, sollte jedoch einen Eindruck in die Vielschichtigkeit des Kennzahlenthemas geben.
Welche Kennzahlen kann man typischerweise verwenden?
Ein Beispiel einer möglichen Kennzahlensystematik und der notwendigen Basisdaten für ein im Energiehandel oder in der Energieversorgung tätiges Unternehmen ist unten dargestellt.
Die Kennzahlen gruppieren sich grundsätzlich in Kennzahlen, die den zum Betrachtungszeitpunkt herrschenden Status Quo wiedergeben (z.B. realisierter Cashflow, CFSTL oder Profit and Loss, PnL) und Kennzahlen die potentielle, zukünftige zu erwartende Veränderungen wiederspiegeln (alle at-Risk oder Expected Shortfall, ES-Größen). Die exemplarische Anwendung einer solchen Systematik wird im Themenbereich Portfoliosteuerung aufgezeigt.