Strukturierungskompetenz Derivative Instrumente
Die Teilnehmer erhalten in diesem Seminar einen Überblick und ein Verständnis für die im Energiemarkt mit den derivativen Grundinstrumenten Forwards/Futures und Optionen realisierbaren wesentlichen Produkte hinsichtlich Bepreisung, Wert, Risiken, Chancen und Nutzen. Am Ende des Seminars können die Teilnehmer selbstständig aus den derivativen Grundinstrumenten Forwards/Futures und Optionen anhand von Kundenanforderungen geeignete Kombinationen auswählen, deren Eigenschaften einschätzen, diese hinsichtlich der Parameter anpassen sowie die Preise und Optionsprämien anhand aktueller Marktparameter einschätzen.
Einführung. Einführend wird ein einfaches Referenzbeispiel (Industriekunde) definiert und prinzipielle Möglichkeiten zur Deckung des Bedarfs mit Forwards/Futures und Optionen erarbeitet. Grundlegende Begriffe, Definitionen für den Terminmarkt werden dargelegt und diskutiert.
Forwards und Futures. Inhaltlich orientiert sich dieser Abschnitt am Kapitel „Terminmarkt“ des Moduls Marktmechanismen, ist jedoch gekürzt.
Optionen. Nach der Definition der grundsätzlichen Parameter einer Option sowie der beiden Grundformen Kaufoption (Call) und Verkaufsoption (Put) wird zunächst am Referenzbeispiel für einen Call die Situation bei der Ausübung betrachtet. Daraus werden Payoff-Diagramme für Short- und Long-Positionen abgeleitet und die Moneyness einer Option erläutert. Die Bestimmung der Optionsprämie und die Sensitivität der Einflussparameter auf den Optionspreis bilden einen weiteren Schwerpunkt. Die Kombination eines Forwards mit einem Call (Covered Call, Synthetischer Put) leitet über zum Put, bei dem die selben Punkte erarbeitet werden. In der Übung werden nun für das Referenzbeispiels ausgewählte Optionsprodukte, angewendet, analysiert und bepreist (auf Basis des Optionsmodells von Black).
Komplexe Produkte mit Derivaten. Hier werden nun Kombinationen von Forwards/Futures Calls und Puts zu möglichen Produkten entwickelt. Ausgangsbasis sind klassische, in der Finanzwelt verwendete Produkte, wie z.B. Zero Cost Collars oder Extendable Forwards. Diese werden zu Produkten, die in der Energiewirtschaft verwendet werden, konvertiert und angepasst. Zusätzlich werden spezielle, nur in der Energiewirtschaft verwendete Produkte, wie z.B. Take-or-Pay Kontrakte betrachtet. Alle Produkte werden analysiert, diskutiert und auf der Basis von aktuellen Marktdaten bepreist.